Echo vom 2. zürcher HOFgesang 8. Mai – 6. Juni 2008
Chöre aus allen Himmelsrichtungen sangen für eine artgerechte Haltung der
Stadtmenschen - für Freiland für alle.
200 Sänger/innen jeden Alters und 14 Alphörner liessen den 2. zürcher HOFgesang
mit einem bunten Eröffnungskonzert im Bezirksgebäude-Hof anheben. Video.
Obertöne aus Münster, Norddeutschland setzten dann an der Münstergasse den
Hofgesangsreigen in Bewegung.
Im Laufe des Monats Mai rührten RussInnen, FinnInnen, SkandinavierInnen,
Wipkingerinnen, Tessiner-, Bündner- und Thurgauer-/innen mit heimatlichen und
heimatfernen Gesängen an die Herzen der ZürcherInnen. Romalieder aus Tschechien,
der Slowakei, Russland und Serbien rissen das Publikum mit. Dabei fehlte auch
Freundeidgenössisches nicht: Ein Basler und ein Zürcher Chor sang gemeinsam
Liebeslieder! Und es wurde anhaltend und quartierübergreifend gejodelt. Neben
musikalischen Reisen durch das "alte" und das "neue" Europa - mit Abstechern in
fast alle Kontinente, wurde man ausserdem auf Zeitreisen mitgenommen: Bis in die
Renaissance und zurück, mit Halt an allen Stationen.
Als eine Zürcher Kantorei ein weltliches Liebeslied anstimmte verdunkelte sich
der Himmel, zum Wolkenbruch kam es dann erst beim Gang ins Wirtshaus.
Gleichfalls mit Liebesliedern fand am 4. Juni die Vorpremiere des 1. berner
HOFgesang statt. Herzlichen Glückwunsch!
Ein Kinderchor weiht die ZuhörerInnen mit dem inbrünstig vorgetragenen
helvetischen Alpengospel «Oh, wänn de Sänn, go mälche gaht» 8-strophig in die
Geheimnisse der Milchverarbeitung ein.
Die "Sechs Lieder im Freien zu singen" von Felix Mendelssohn erklangen
gewitterhalber im Treppenhaus, nachher wurde in der Waschküche grilliert und
gefeiert.
Mit dem grandiosen Auftritt des vereinten HOFchors ist der 2. zürcher HOFgesang
im Zeughaushof ausgeklungen.
Besucherinnen und Passanten liessen sich hinter die Häuser locken und zusammen mit den Anwohnern vom Hofklang bezaubern, ihnen bot sich Gelegenheit das breite Spektrum des Chorgesangs und das ebenso breite Spektrum der Gestaltung und Nutzungsweise der Höfe - deren Nachbarschaftstauglichkeit – kennen zu lernen. So, wie das Relief der Stadt kein zusammenhängendes Echo der Hofgesänge zustande bringt (welches dann ohnehin vom Verkehrslärm geschluckt würde), konnten auch hier nur einige wenige in Erinnerung gerufen werden, alle aber leben freilich fort in denen, die zugegen waren. Und hier sind immerhin die gesamten Auftritte zu finden und alle aufgetretenen Chöre anzutreffen.